Deutsche Meisterschaften 2023 in Kolkwitz – Ein Zwischenbericht

Mit einem Herzschlagfinale endete am Donnerstagabend die Deutsche Meisterschaft der Senioren in Kolkwitz. Dass die Medaillen in der Regel erst im 4. Durchgang unter den letzten vier Spielern verteilt werden, ist nicht selten. An diesem Abend aber war es besonders eng. Und so ziemlich jeder Zuschauer erwartete einen Zweikampf um den Titel, zwischen dem nach drei Durchgängen führenden Andreas Zschörneck (Neu Zauche) und Erhard Drechsler (Leuthen-Oßnig). Nur magere acht Points trennten beide. Kaum einer hatte mehr den von großen Teilen der Billardfamilie wegen seiner stoischen Ruhe und unglaublichen Konzentration bewunderten Günter Wille (Spremberg) auf dem Schirm. Aber die 38 Points Rückstand zum Führenden machte er in einer klasse konstanten Partie in der Tat noch wett. 301 lautete das Endergebnis, das dem „routinierten Haudegen“ zum dritten Mal bei den Ü60-Senioren die Goldmedaille sicherte. Zweiter und Dritter wurden mit gleicher Punktzahl Rainer Gürbig (Tschernitz), der das bessere Einzelergebnis erzielte, und Andreas Zschörneck.

Bereits am Wochenende zuvor kämpften die besten weiblichen und männlichen Jugendlichen in fünf Altersklassen um Titel und weitere Podestplätze. Dabei gab es ein Novum bei den 12- und 15-jährigen. Statt der üblichen 4 x 100 Stoß wurde ein hochinteressanter Zweikampfmodus gespielt, der bereits in mehreren Jugendturniere getestet wurde. Der brachte gleich von Beginn an bis zum Finale Hochspannung, wie man es sonst nicht kennt. Bei den Jüngsten trafen die Favoriten Pascal Kanter und Egon Gulasch (beide Krieschow) bereits im Halbfinale aufeinander. Egon setzte sich durch und gewann auch gegen Emil Lehmann (Jänschwalde) im Finale. Emil war mit seinen erst acht Lebensjahren der jüngste Teilnehmer. Angesichts seiner brillanten Leistungen spielte er sich schnell in die Herzen sämtlicher Zuschauer. Deutscher Vizemeister mit acht Jahren – Riesig! Pascal holte sich im kleinen Finale Bronze.

Top-Talent und der klare Favorit bei den bis 15-Jährigen, Lennard Schüler (Leuthen-Oßnig), wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Der Schützling von Spitzenspieler Norman Schötz ließ seinen Gegnern keine Chance und holte sich souverän den Meistertitel. Im Finale besiegte er Scott Sanches-Martinez (Brandenburg).

Leon Enge heißt der neue Deutsche Meister der AK 17. Der „Neu-Spremberger“, der ab der kommenden Saison einen Platz in der Bundesligamannschaft einnehmen wird, gewann erwartungsgemäß souverän den Titel. Zweiter wurde Ian Welde, der ebenfalls kurz vor der DM den Verein wechselte. Er möchte sich jetzt in Lübbens Regionalligamannschaft weiterentwickeln.

Knisternde Spannung bis zur letzten Partie war zwischen Alexander Schröder (Neu Zauche) und Noah Quilitz (Falkenberg) bei den bis 19-Jährigen. Alexander behielt, wie man es von ihm kennt, auch in seinem vierten Spiel die Nerven und verteidigte seinen knappen Vorsprung bis zum Schluss.

Dass es auch in der AK 21 nur einen Zweikampf um den Deutschen Meistertitel geben würde war im Vorfeld gewiss. Der Nachwuchs Serienmeister Felix Schrobback vom CBC musste sich zum ersten Mal bei einer DM mit Silber zufriedengeben. Sein Bezwinger war Maximilian Gottschalk (Rhinow). Leider wendet sich der 21-jährige vom Billardkegeln ab, obwohl er einen Stammplatz gemeinsam mit Felix in der Bundesligamannschaft vom CBC angeboten bekam. Er widmet sich jetzt in Dresden dem Pool-Billard.

Zwischen den beiden Veranstaltungen wurde vergangenen Dienstag testweise erstmals eine Deutsche Familienmeisterschaft ausgetragen. Gespielt wurde der Modus BK-2 plus. Sieben Zweier-Teams gingen an den Start. Das Finale gewann die Mannschaft Säglitz/Bleyl (beide Bohsdorf) gegen Familie Striegnitz (Limb.-Oberfrohna/CBC).

Am heutigen Freitag beginnt um 15.00 Uhr die Deutsche Meisterschaft der Damen und der Herren. Samstag und Sonntag ist jeweils um 9.00 Uhr Beginn. Siegerehrung ist am Sonntag, planmäßig um 14.00 Uhr.

Alle Ergebnisse findet Ihr auf unserer Homepage unter Spielbetrieb/Einzelmeisterschaften/2023/Deutsche Meisterschaften

Michael Dümke
BKV-Präsident